Aktuell

Mitwirkung – mit Wirkung

Der Einbezug der Bevölkerung bei öffentlichen Projekten ist für viele Gemeinden heute selbstverständlich. Partizipative Herangehensweisen, welche die Perspektiven verschiedener Interessengruppen berücksichtigen, helfen, das Verständnis für komplexe Sachverhalte zu vertiefen und neue Lösungsansätze zu entwickeln.

 

Falsch umgesetzt laufen Mitwirkungsprozesse Gefahr (als bessere Jekami-Veranstaltungen), nur einen bescheidenen Nutzen zu generieren. Oder noch schlimmer: Sie bremsen durch falsche Erwartungen Projekte aus.

 

Um negative Auswirkungen einer Mitwirkung zu verhindern, müssen sich die Verantwortlichen über die strategischen Ziele des Mitwirkungsprozesses im Klaren sein. Es sind diese Ziele, welche Inhalt und Vorgehen sowie die Kommunikation rund um den Dialog mit den Einwohnerinnen und Einwohnern definieren.

Mitwirkung bietet einen fassbaren Nutzen, wenn sie nicht als Meinungsumfrage, sondern als strukturierter Dialog mit der Bevölkerung konzipiert wird. Die Spiegelung der Anliegen und Bedürfnisse der Mitwirkenden an den Zielen verhindert, dass am Ende beliebige Erkenntnisse vorliegen.

 

Bei der Planung und Interpretation einer Mitwirkung ist es wichtig zu wissen, dass die Mehrheit zu vielen Themen keine Meinung hat. Der partizipative Einbezug der Bevölkerung beinhaltet damit die Gefahr, dass diese Teilnehmenden Anliegen formulieren, die nicht ihrem Handeln oder Verhalten entsprechen. Die Folge sind Inputs oder Anliegen, die – trotz Einbezug der Interessierten – am Ende dennoch nicht auf Resonanz stossen.

 

Klare Ziele und eine generell kritische Distanz helfen, mit diesen Herausforderungen konstruktiv umzugehen.